Konzeptionelle Schwerpunkte

Eingewöhnung in Krippe und Kindergarten

Vor der Aufnahme eines Kindes in unsere Einrichtung führen wir ein einführendes Gespräch und einen Rundgang durch die Kindertagesstätte durch. Dabei klären wir formale Angelegenheiten und erläutern unsere pädagogischen Schwerpunkte. Wir legen Wert darauf, möglichst viele Informationen über das Kind zu sammeln, um individuell auf seine Bedürfnisse eingehen zu können, was den Start in unserer Einrichtung für alle erleichtert.

Die Eingewöhnungsphase

Kinder benötigen Sicherheit, um ihre Welt frei zu erkunden. In einer neuen Umgebung suchen sie durch Blickkontakt immer wieder Bestätigung bei ihren Vertrauenspersonen. Der Übergang von zuhause in die Kindertagesstätte ist emotional anspruchsvoll. Kinder müssen sich von ihren vertrauten Bezugspersonen lösen, sich in der neuen Umgebung zurechtfinden und eine neue Beziehung zur pädagogischen Fachkraft aufbauen.

Wir wenden das "Berliner Eingewöhnungsmodell" an:

  • Grundphase (mindestens 3 Tage): Eine vertraute Bezugsperson begleitet das Kind in die Kita. Die pädagogische Fachkraft knüpft vorsichtig Kontakt zum Kind, während die Bezugsperson im Hintergrund bleibt.
  • 1. Trennungsversuch (4. Tag): Die Bezugsperson verabschiedet sich, wenn das Kind sich wohl fühlt. Die Dauer der Trennung variiert je nach Kind und Situation.
  • Stabilisierungsphase: Die Bezugsfachkraft übernimmt allmählich die Aufgaben der Bezugsperson, wobei das Tempo dem Kind angepasst wird.
  • Schlussphase: Die Bezugsperson ist nicht mehr in der Kita, aber telefonisch erreichbar. Ein Abschiedsritual entwickelt sich, und die Eingewöhnung endet, wenn das Kind die Bezugsfachkraft akzeptiert.

Dieses Eingewöhnungsmodell gilt besonders für Krippenkinder, kann aber auch für Kindergartenkinder angewendet werden. Kinder, die innerhalb unserer Einrichtung von der Krippe in den Kindergarten wechseln, haben die Möglichkeit, sich bereits im Voraus mit den neuen Räumen und der pädagogischen Betreuung vertraut zu machen, um die Herausforderung erfolgreich zu bewältigen.

Unser Bild vom Kind

Unsere Einrichtung orientiert sich an reformpädagogischen Prinzipien, vor allem an den Ideen von Maria Montessori. Jedes Kind ist einzigartig und soll entsprechend seiner Stärken und Schwächen akzeptiert und gefördert werden – getreu dem Leitsatz von Maria Montessori: "Hilf mir, es selbst zu tun." Wir geben den Kindern Raum für ihre Erfahrungen, Interessen, Gefühle und Fragen. Als pädagogische Fachkräfte akzeptieren wir die Kinder so, wie sie sind, und begleiten sie behutsam.

Unsere Kinder sollen eigenständige Akteure in ihrer Entwicklung sein, Beziehungen zu sich selbst, zur Umwelt und zu anderen Menschen aufbauen und pflegen können. In unserer Einrichtung müssen nicht alle Kinder zur gleichen Zeit dasselbe tun. Wir ermöglichen den Kindern, ihren Tag weitgehend selbst zu gestalten, innerhalb von klaren Regeln und Grenzen, die gemeinsam mit den Kindern erarbeitet wurden.

Wir legen großen Wert auf äußere Rahmenbedingungen wie eine vielfältige Raumgestaltung, anregendes Material und flexible Tagesabläufe. Die Mitwirkung und Mitbestimmung der Kinder sind uns dabei besonders wichtig. Dies zeigt sich in Kinderkonferenzen, der Wahl von Kita- und Hortsprechern sowie in der Projektarbeit. Wir fördern die Entwicklung eines natürlichen Selbstwertgefühls bei den Kindern, indem wir ihnen beibringen, unabhängig zu denken und ihre Meinung zu vertreten. Dies trägt zur Entwicklung eines starken Selbstbewusstseins bei.

Unsere Kinder lernen, ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden, Konflikte auf angemessene Weise zu lösen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und sich auszudrücken, anderen zu helfen, Freundschaften zu schließen und zu pflegen. Diese Erfahrungen sind für die persönliche Entwicklung jedes Kindes von unschätzbarem Wert.

Spiel als Kern der kindlichen Entwicklung

Im Berliner Bildungsprogramm wird dem kindlichen Spiel große Bedeutung beigemessen. Spiel ist keine Spielerei, sondern eine entscheidende Grundlage für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern. Kinder bauen in spielerischen Situationen wichtige Fähigkeiten auf, die sie für ihr späteres Leben benötigen. Das Spiel fördert ihre Persönlichkeitsentwicklung, schulischen Erfolg und beruflichen Werdegang.

In unserer Einrichtung sehen wir das Spiel als zentralen Bestandteil der kindlichen Entwicklung und als Quelle für Freude, Aufregung und Lernen. Unsere Rolle besteht darin, aktive Spielpartner für die Kinder zu sein, ihre Neugier zu wecken und ihre Fantasie anzuregen. Wir bieten bewusst Raum und Zeit für das kindliche Spiel und vermeiden es, von außen Spielanleitungen vorzugeben.

Wir legen Wert auf hochwertiges, vielseitiges Spielmaterial, darunter Alltagsgegenstände und Naturmaterialien, die von den Kindern selbst gesammelt werden. Die Vielfalt der Spielformen ermöglicht es den Kindern, umfassende Spielerfahrungen zu sammeln. Dies trägt dazu bei, schulfähige Kinder heranzuziehen.

Das Spiel fördert die emotionale Entwicklung, das soziale Verhalten, die motorischen Fähigkeiten und kognitive Fertigkeiten der Kinder. Kinder, die spielen, entwickeln vernetztes Denken, bessere Konzentrationsfähigkeit, differenzierte Sprachkompetenz und einen erweiterten Wortschatz.

Unsere Verantwortung ist es, den Kindern genügend Zeit und Raum für ihr eigenes Spiel zu geben, sie mit Materialien und Anregungen zu unterstützen und ihnen Entscheidungsfreiheit zu gewähren. Auf diese Weise schaffen wir eine inspirierende Lernumgebung für alle in unserem Kita-Alltag.